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20.08.2021
Was gibt meinem Leben Freude? Was motiviert mich weiterzumachen? Wozu stehe ich wirklich morgens auf?
In der Austauschrunde unseres letzten Oasentages sind wir mal wieder darauf gestoßen, dass die aktuellen Probleme unserer Welt dadurch entstehen, dass wir Menschen offensichtlich zu sehr festhängen an der Befriedigung durch Dinge, am Konsumieren, am “Wohlstand” und überhaupt am Gewohnten.
Dies ist aber in unseren westlichen Gesellschaften, deren Ressourcenverbrauch derzeit etwa 4,2 Erdplaneten bräuchte, leider ein tödlicher Irrweg.
Unser unerfüllte Sehnsucht nach Leben, Geltung, Macht, Glück und letztlich doch nach Liebe richtet unsere schöne Erde zugrunde.
Was also kann unseren Durst stillen?
Es muss etwas Grundlegenderes sein als alles, was uns im alltäglichen Leben an der Oberfläche begegnet. Sonst benutzen wir alles nur für unsere Befriedigung: Dinge, Natur, Tiere, Menschen…
Ernesto Cardenal schreibt dazu in seinem “Buch von der Liebe“:
„In den Augen aller Menschenwohnt eine unstillbare Sehnsucht. In den Pupillen der Menschen aller Welt, in den Blicken der Kinder und Greise, der Mütter, Väter und Liebenden, in den Augen des Polizisten und des Angestellten, des Abenteurers und des Mörders, des Revolutionärs und des Diktators und in denen der Heiligen:
In allen wohnt der gleiche Funke unstillbaren Verlangens, das gleiche heimliche Feuer, der gleiche tiefe Abgrund, der gleiche unendliche Durst nach Glück und Freude und Besitz ohne Ende.
Dieser Durst, den alle Wesen spüren, ist die Liebe zu Gott.
Um dieser Liebe willen werden alle Verbrechen begangen und alle Kriege gekämpft. Ihretwegen lieben und hassen sich die Menschen.
Um dieser Liebe willen werden Berge bestiegen und die Tiefen der Meere erforscht, für sie wird geherrscht und intrigiert, gebaut und geschrieben, gesungen, geweint und geliebt.
Alles menschliche Tun, sogar die Sünde, ist einen Suche nach der göttlichen Liebe. Nur sucht man sie dort, wo sie oft am wenigsten zu finden ist. Wir finden sie einzig und allein zuerst in uns selbst.“
Das schreibt dieser Mann als Mönch in einem Schweigekloster. Später ging er als Kultusminister nach Nicaragua, um dort zum Aufbau einer menschlicheren Gesellschaft beizutragen.
So wirkt sich das innere Leben radikal im äußeren aus.
Diese Liebe vermag unsere Fragen zu erlösen, unsere Bedürfnisse zu umfangen und unsere Ängste zu tragen. Es braucht in unserem Leben ein „Kloster“, also Orte, Zeiten und einen Herzensraum, der allein ihr gehört.
Es ist lebensnotwendig für mich als einzelnen und heute offensichtlich auch für uns als Menschheitsfamilie, ihrer Spur zu folgen.
Doch sie ist mit keinem Geld dieser Welt zu kaufen und mit keiner Methode und Leistung zu erwerben.
Sie ist es, worum es sich zu beten lohnt in jener Eindringlichkeit, von der Jesus spricht:
„Bittet und ihr werdet empfangen, sucht und ihr werdet finden, klopft an und es wird Euch aufgetan.“
Um diese ganz konkrete und mögliche innere Gebetserfahrung geht es: Mich selbst wahr-zunehmen und als absolut Geliebte/n zu erkennen.
Sie erst kann uns - je intensiver, desto tiefer - von unserer tödlichen Sucht erlösen und zu kreativem und neuem Handeln für eine verheißungsvolle Zukunft befreien.
Bleiben wir dafür herzoffen!
Mit ebensolchem Gruß von Johannes Lieder
Köln, den 20. August 2021
Johannes Lieder - 16:55 @ Impulsartikel | Kommentar hinzufügen
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Lieber Johannes Lieder,
ja, genau das ist es, was Sie nach dem Tod Ihres neu ge…
Danke für diesen und den vorherigen Artikel! Beide machen Mut!
Wäre unser K…
Bete ich und schaue was sichtbar wird.
Danke für den Impuls
Danke für diesen Impuls.
Hatte gestern ein Tag mit vielen Schatten, welche sic…
Ich begann mit der Suche nach “IHM” während der Krankheit meines Mannes. - Ich …
Herzlichen Dank für Ihr Mitgehen!
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