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30.07.2021
Wer diese Worte hört und nicht danach handelt, hat auf Sand gebaut und wird untergehen, sagt Jesus als Schlusswort seiner Bergpredigt.
Wir bauen noch viel zu viel auf Sand: Individuell, kollektiv und global.
Der Mensch hat Durst nach mehr Leben, Angst vor dem Verlust des Lebens und den Drang, sich davor zu schützen. Soweit, so gut.
Fatal wird es, wenn dieser Durst, diese Angst und dieser Drang Überhand nehmen, also individuell kein Korrektiv mehr haben, kollektiv Wirtschaft und Politik bestimmen und global Systeme gebildet haben, die nicht mehr zu kontrollieren sind.
Die westlich-technokratische Lebensweise des Konsums von allem verleitet dazu, mehr Konsum für mehr Leben zu halten. Man schaue sich nur die immer mehr lifestylorientierte Werbung an.
Kauf Dich glücklich!
Die Natur, Tiere und Pflanzen, Landschaften, selbst der nahe Weltraum werden unterjocht, vermüllt und vermeintlich beherrscht. Die „Versicherungen“ wollen uns in Sicherheit wiegen. Wir benehmen uns wie eine große naturfressende Maschine.
Diese Lebensweise ist in unserer Zeit an ihre Grenze gekommen. Die vom „Club of Rome“ in den 80er Jahren angemahnten Grenzen dieses Wachstumswahns sind jetzt offensichtlich erreicht. Depression die Volkskrankheit Nummer eins neben Herz(!)krankheiten, Tiere zu Waren missbraucht und zu Millionen gefoltert und hingeschlachtet, tote Wälder überall erschütternd zu sehen, Extremwetterereignisse zunehmend und mit Ansage in unserer Nähe: Starkregen, Zyklon in Tschechien, Hitze in Kanada, weil der Jetstream der Nordhalbkugel unseres Planeten wegen des geringeren Temperaturunterschieds zwischen Nordpol und Tropen erlahmt.
Noch einmal Jesus im O-Ton, auch wenn es sehr unbequem ist.
So denkt der reiche Mann:
„Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich!
Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?
So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist. Lukasevangelium 12, 19
Also: So geht es nicht weiter. Es muss sich etwas grundlegend ändern in unserer Verhaltensweise. “Aber bloß kein Verzicht! Damit ist keine Wahl zu gewinnen!”
Wenn wir meinen, vor Gott reich sein zu können, ohne insgesamt einfacher und bescheidener zu leben, täuschen wir uns.
Doch die frohe Botschaft ist die: Es gibt einen Weg, der dazu befähigt, weil er ein tieferes Glück erleben lässt und weniger belastenden „Wohl-Stand“ für alle Beteiligten in Freude möglich macht.
Schauen Sie nochmal hinein in die Bergpredigt bei Matthäus 5 bis 7:
Es ist falsch verstanden worden als unerreichbar hohe moralische Messlatte.
Dies alles zu leben, setzt voraus, im Raum des „Reich Gottes“, einer grenzenlosen Liebesatmosphäre, sich aufgehoben zu wissen. „Wenn ihr nur das tut, was alle tun, was tut ihr dabei (wörtlich) „Überfließendes“? Christen und andere Gottesmenschen leben in diesem „Überfluss“ der liebenden Gottesgegenwart und handeln dann einfach anders, freier, zu-friedener, ge- und erlöster.
Das ist Jesu Weltrettungsprogramm: Diese göttliche Sphäre für Menschen erlebbar werden zu lassen und dadurch diesen ganzen erwürgenden Gewaltapparat von der Wurzel her zu stoppen. Zuerst durch das konkrete äußere Erleben seiner Person, seiner Worte und Taten. Danach durch die Erfahrung der inneren Präsenz seiner Person und der göttlichen Liebeskraft. Wie? Durch das, was im Zentrum des Bergpredigttextes steht: Das Gebet.
Pfingsten, der Ursprung und Beginn der „Kirche“ nach 40-tägigem Beten der Jesusgemeinschaft…
Keine frommen Verzückungen, sondern die stille Präsenz in und die selbsterkennende Begegnung mit der göttliche Liebe selbst.
Das Beten als innerste Quelle und tiefstes Fundament des eigenen Lebens, der Glutkern des Christlichen und aller Religionen.
Darin wirkt sich die ohnmächtige Allmacht Gottes in dieser Welt aus.
Das ist es. Von dort muss alles ausgehen. Dies oder der Untergang.
Bleiben wir herzoffen!
Mit ebensolchem Gruß von Johannes Lieder
Köln, den 30. Juli 2021
Johannes Lieder - 17:35 | Kommentar hinzufügen
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